Über den European Social Survey
Der European Social Survey (ESS) ist eine länderübergreifende, auf wissenschaftlichen Standards beruhende Erhebung, die seit 2001 alle zwei Jahre durchgeführt wird. Der ESS erhebt Daten über Einstellungen und Verhaltensmuster der Bevölkerung in mehr als 30 europäischen Ländern.
Der ESS wurde im November 2013 mit dem Status European Research Infrastructure Consortium (ERIC) ausgezeichnet. International wird dieses Umfrageprojekt von einem wissenschaftlichen Team unter der Leitung von Rory Fitzgerald von der City, University of London koordiniert. Sieben weitere Partnerinstitutionen sind ebenfalls Mitglieder dieses Teams:
- NSD, Norway
- GESIS, Germany
- The Netherlands Institute for Social Research/SCP, Netherlands
- Universitat Pompeu Fabra, Spain
- University of Essex, UK
- University of Ljubljana, Slovenia
In Deutschland wurde der ESS in den ersten sechs Erhebungsrunden (2002-2012) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen ihres Langfristförderprogramms finanziert. Seit Runde 7 (2014) wird der ESS in Deutschland durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die ursprünglichen Antragsteller waren Jan W. van Deth (Universität Mannheim), Oscar W. Gabriel (Universität Stuttgart), Heiner Meulemann (Universität Köln) und Edeltraud Roller (Universität Mainz). Weitere Mitglieder des früheren nationalen Koordinationsteams waren Stefan Liebig (Universität Bielefeld), Sigrid Roßteutscher (Universität Frankfurt) und Christof Wolf (GESIS).
Die Hauptziele des ESS sind:
- Stabilität und Wandel in der gesellschaftlichen Struktur, in den Lebensumständen und Einstellungen der Bürger in Europa sollen aufgezeigt werden. Es soll erklärt werden, wie Veränderungen in Europas politischer, sozialer und moralischer Verfasstheit zustande kommen.
- Zudem sollen höhere Standards in der international vergleichenden Sozialforschung erreicht und weitervermittelt werden, z.B. in der Fragebogenkonstruktion, den Pretests, der Stichprobenziehung und Datenerhebung etc.
- Des Weiteren ist es das Ziel, gut fundierte Indikatoren für die Entwicklung nationaler Gesellschaften einzuführen, die sich auf die Wahrnehmungen und Bewertungen zentraler gesellschaftlicher Aspekte durch ihre Bürger stützen.
- Das Training europäischer Sozialforscher in vergleichenden, quantitativen Forschungsmethoden soll durchgeführt und gefördert werden.
- Schließlich sollen für Wissenschaftler, Politiker und die Öffentlichkeit die Sichtbarkeit sowie der Zugang zu den Daten über sozialen Wandel verbessert werden.
Beteiligte Personen und Institutionen in Deutschland
- Der ESS wird in Deutschland von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften verantwortet. Das deutsche Team bei GESIS besteht aus Oshrat Hochman (National Coordinator, NC), Caroline Hahn und Dr. Jan-Lucas Schanze.
- Die Erhebung für die 8. Runde des ESS in Deutschland wurde von infas – Institut für angewandte Sozialwissenschaft durchgeführt.
- Anfragen zum ESS in Deutschland können an Dr. Jan-Lucas Schanze geschickt werden.
Teilnahme an den bisherigen Erhebungswellen
ESS1 2002, ESS2 2004, ESS3 2006, ESS4 2008, ESS5 2010, ESS6 2012, ESS7 2014, ESS8 2016, ESS9 2018